Immenstadt 2001
Reiseteilnehmer: meine Frau Inge
unser Hund, ein Bordercollie
und ich(53 Jahre alt, Querschnitt kompl. ab TH 11 seit 1972 und Oberschenkelamputation rechts seit 1984)
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Obwohl der November sicherlich für viele nicht als der idealste Monat für einen Urlaub erscheint, wurden wir eines Besseren belehrt. Der Kurzaufenthalt vom 12. bis 17. November bei Familie Käser in Immenstadt-Stein wird uns unvergesslich bleiben.

Aber fangen wir mal von vorne an:

Die rund 350 km von unserem Heimatort Sulzbach-Rosenberg in der Oberpfalz nach Immenstadt-Stein im Allgäu hatten wir problemlos mit einer Rast in vier Stunden "erledigt". Je näher wir dem Allgäu kamen, um so interessanter wurde es für uns. Aus Hügelchen wurden nämlich Hügel und aus den Hügeln wurden Berge.

Der Empfang bei Familie Käser war überaus herzlich und der erste Eindruck von der ca. 95 qm großen Ferienwohnung war schlichtweg überwältigend und sollte sich im Verlauf der fünf Tage unseres Aufenthaltes nur noch verstärken. Sämtliche Berichte von den vielen zufriedenen Urlaubgästen können wir nur bestätigen und versichern: Keiner hat übertrieben - im Gegenteil !

Ich erspare mir hier die Auflistung der gesamten Ausstattung, dies hat Familie Buchholz in einem Reisebericht ausführlich mit Text und Bildern getan (zu finden unter: http://www.argeurlaub.de/kaeser2.html). Auch auf der vorhergehenden Hausseite finden Sie ebenfalls diverse Angaben und auf der privaten Hompage von Familie Käser werden Sie ebenfalls umfassend informiert. Seien Sie versichert, die Wohnung ist so liebevoll eingerichtet und mit Details ausgestattet, dass man dahinter kaum eine Ferienwohnung vermutet, die bereits seit Jahren im ständigen Wechsel Urlaubsgäste beherbergt.

Neben der Ferienwohnung gibt es noch ein ca. 45 qm großes Appartement, natürlich ebenfalls rollstuhlgerecht ausgestattet und zur Zeit fungiert Frau Käser auch als "Bauleiterin" beim Neubau einer weiteren ca. 70 qm großen Ferienwohnung in die ihre gesamten Erfahrungen mit behinderten Urlaubsgästen einfließen werden und bereits ab 2002 zu buchen ist. Unter anderem erhält diese Wohnung auch einen Deckenlift vom Schlafzimmer zum Bad.

Als ungeheuer angenehm empfand meine Frau vor allem den Dielenschrank, mit sämtlichen Getränken bestückt wie z.B.: Mineralwasser, Fruchtsäfte, Apfelsaftschorle, verschiedenen Biersorten, diversen Weinen usw. So musste Sie nicht als "Packesel" diese Sachen erst vom Supermarkt in Immenstadt besorgen. Auch unsere Frühstücksbrötchen hingen jeden Morgen an der Wohnungstür. Abgerechnet wurde dieser Service quasi fast zum Selbstkostenpreis am Abfahrtstag.

Ein weiteres angenehmes Detail war der elektrisch verstellbare Fernsehsessel im großen Wohnzimmer. Nicht nur zum "Glotzen", sondern auch als angenehme Lesestatt vor einer großen Stehlampe. Die große Terrasse ist von der Küche (3 cm, außen eine Rampe) und vom Wohnzimmer (große Schiebetür) quasi stufenlos erreichbar, die Rollos im Wohnzimmer und im Bad sind elektrisch bedienbar.
 

Von der Wohnung und der Terrasse hat man einen tollen Ausblick auf die Allgäuer Bergwelt, die wir bei unseren Ausflügen auch erkundeten. Immenstadt 
Der Viehscheid liegt ca. 3 km entfernt, ist relativ flach und trotz des häufigen Pflasters gut "errollbar". Dank Frau Käser, die auch nach Aussage der Mitarbeiter  Terrassenblick
im Verkehrsamt, sich bei der Gestaltung der Infrastruktur des Ortes und der Umgebung stark für die Interessen der Behinderten einsetzt, gibt es nicht nur im Zentrum viele Behindertenparkplätze. Große Einzelhandelsgeschäfte sind meist ebenerdig erreichbar und über die Gastronomie und deren Angebote holt man sich, wie sollte es anders sein, am besten von Frau Käser Auskunft.

Circa 20 km von Immenstadt entfernt liegt Oberstdorf, das Mekka vieler Skifahrer. Das Zentrum von Oberstdorf ist seit einigen Jahren quasi autofrei und dementsprechend können die vielen Gässchen und Straßen "Kulturmäßig" und "Einkaufstechnisch" sehr gut befahren werden. Behindertenparkplätze gibt es u.a. am Parkplatz 3 gleich am Bahnhof, wo auch die Fußgängerzone beginnt.

Großer AlpseeMittwochs machten wir einen Ausflug nach Bühl am Großen Alpsee. Der Besuch dahin ist auch eine lohnenswerte Wanderung von Immenstadt aus über den Kleinen Alpsee ca. 3 km. Am Großen Alpsee gibt es eine schöne Seepromenade und einen herrlichen Blick auf die dahinter liegenden Berge in Richtung Oberstaufen. Leider war es bei unserem Besuch am Alpsee noch etwas trist (die Nacht brachte den ersten Schnee ins Tal), aber dies sollte sich im Laufe des Tages schnell ändern.

OberstaufenIn Oberstaufen strahlte die Sonne vom blauen Himmel und das Panorama war recht eindrucksvoll. Auf den ersten Eindruck erschien uns Oberstaufen als Eldorado aller Fans von Trachten- und Landhausmoden. Noch nie sahen wir so viele solcher Geschäfte gleich in den ersten Straßen vom Bahnhofsparkplatz zur Fußgängerzone. Das Zentrum vom Oberstaufen mit seinen klassischen Allgäuer Fassaden ist ebenfalls gut befahrbar und die Gastronomie hervorragend (Ein Geheimtipp der Hotelgasthof "Zum Hirschen". Es müssen zwar drei Stufen bewältigt werden, aber alleine die historische Gaststube ist einen Besuch wert). 

Am Bahnhof gibt es ein Behinderten-WC und im Ort sind an den prägnanten Punkten Behindertenparkplätze eingerichtet. Die Rückfahrt erfolgte über Stiefendorf und Missen nach Immenstadt mit schönen Aussichten auf die Berge und vor Immenstadt auf den Großen Alpsee.

Bei schönstem Wetter fuhren wir am nächsten Tag nach Oberstaufen und weiter über Krumbach (Österreich) nach Balderschwang. Ein schönes Hochtal inmitten der Alpengipfel. Weiter ging es zur höchsten Passstraße Deutschlands, dem Riedbergpass (1485 m) mit einer interessanten Abfahrt nach Fischen. Oben auf der Passhöhe sahen wir die ersten "Brettl-Fans" bei ihren Abfahrten. 
 

Skiflugschanze Winterimpressionen bei Oberstdorf
Skiflugschanze
Skiflugschanze bei Oberstdorf
Erste Winterimpressionen. Zur Skiflugschanze kann man von Oberstdorf aus auch wandern
... die Steilheit kommt mit den Fotos leider nicht rüber ...

Die Skiflugschanze in Oberstdorf war unser nächstes Ziel und wir waren überwältigt und ehrfurchtsvoll zugleich. Einmal von der Größe und einmal von der Steile der Schanze und des Aufsprunghanges. Man kann den Athleten, die sich da hinunter stürzen nur höchsten Respekt zollen. Die nahe Fellhornbahn war leider, wie auch die Nebelhornbahn, um diese Jahreszeit nicht in Betrieb. Beide Bahnen und auch die Bergstationen sollen Rollstuhlfahrern zugänglich sein.

Am OberjochDer Freitag geizte ebenfalls nicht mit Sonnenschein und blauem Himmel. Wer gerne Serpentinen fährt, dem empfehle ich die ca. 9 km lange Auffahrt  von Sonthofen über Hindelang zum Oberjoch. Kurz vor der Passhöhe gibt es eine Aussichtskanzel, von der man einen herrlichen Blick über die Berge und Täler des Oberallgäu hat. Ein Kiosk versorgt einen mit dem Nötigsten und man kann sich ungestört der Bergkulisse widmen und gleichzeitig ein Sonnenbad nehmen, aber Achtung, eincremen nicht vergessen!

Tja, viel zu schnell waren die fünf Tage vorbei und unser Entschluss stand schon vorher fest. Familie Käser und das Allgäuer Land wird uns bald wieder sehen und dann nicht nur für fünf Tage!

Im diesem Sinne nach dem Motto der vielen Gäste:
 

Familie Käser im Garten von Familie Käser
Ferienwohnungen Käser: Hierher kommt man als Gast und geht als Freund...

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