Reisebericht 2000
Reiseteilnehmer: Anette und Rainer
Die Behinderung von Anette ist ein inkompl. Querschnitt, aber auf den Rollstuhl angewiesen
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Auf der Suche nach einem Urlaubsziel kam uns das Hobby meines Mannes entgegen. Er ist Funkamateur und in der Clubzeitschrift des Deutschen Amateur und Radioclubs DARC fanden wir den Hinweis auf eine rollstuhlgeeignete Ferienwohnung in der Pfalz. Nach einem kurzen Anruf buchten wir die 4-Sterne-Ferienwohnung für die Zeit vom 25.5. bis 7.6.2000.

Nach 4,5 Stunden Fahrtzeit erreichten wir unser Ziel Busenberg in der Nähe von Dahn im Dahner Felsenland. Um zur Wohnung zu gelangen muss man erst eine circa 12 m lange  und auf diese Länge 1,8 Meter hohe Garageneinfahrt herunter, welche auf eine Terrasse führt. Von dieser gelangt man über eine Rampe in die Wohnung. 

Sämtliche Türen in der Wohnung sind mind. 80 cm breit. Die Einrichtung läßt ein müheloses Bewegen mit dem Rollstuhl zu. Im Bad  ist ein Wenden nur im Bereich  zwischen Toilette und Waschbeckens möglich. Die Badewanne ist mit einem drehbaren Duschstuhl versehen. Das Bett wurde auf meine Bitte hin um 15 cm erhöht um ein leichteres Umsitzen zu ermöglichen. 

Eine Begleitperson sollte schon dabei sein, was bei Ausflügen erforderlich ist und diese erleichtert. Besonders empfehlenswert sind das Kakteenland in Steinfeld, das Schuhmuseum Hauenstein (Behindertentoilette), der Fußgängerbereich und der Rosengarten in Zweibrücken(Behindertentoilette) und das malerische Städtchen Weißenburg im Elsaß mit einem Plan für Rundwanderweg durch die Altstadt mit einer Beschreibung der schönen Patrizierhäuser. Der Weg ist leicht mit dem Rollstuhl zu befahren und es gibt auch eine Behindertentoilette im Supermarkt.

Unsere Gastgeberfamilie Klütz war in allen Belangen sehr hilfreich und ist immer auf unsere Wünsche eingegangen. Wir haben unseren Gastgebern Tipps über die Behindertentoiletten und die Zugänglichkeit bei einigen Sehenswürdigkeiten aufgeschrieben, so daß eine erweiterungsfähige Liste in der Wohnung verfügbar ist.

Vergessen werden wir diesen Urlaub niemals, denn wir haben in Dahn geheiratet und unser Gastgeber hat unsere Hochzeitsfotos angefertigt. Am Abend hat Familie Klütz mit uns und unseren Nachbarn auf der Terrasse einen Grillabend ausgerichtet.

Das Foto zeigt als Montage eines unserer Hochzeitsfotos in ein Bild von „Braut und Bräutigam“ wie die beiden Sandsteinfelsen genannt werden. Die Sage um diese Felsen hat unser Gastgeber natürlich auch geliefert.
 

Braut und Bräutigam in doppelter AusführungDie Sage von   Braut und Bräutigam

Nach einer Erzählung von C. Laux

Das Fräulein Edda von Dahn
war allen Tieren zugetan.
Besonders innig war ihr Bund 
Mit einer Ziege und dem Hund.

Oft ging sie, sprechend mit den Beiden,
tief in den Wald zu Fels und Weiden.
In der Natur, im hohen Gras,
da hatten alle ihren Spaß.

Doch einmal kam am Felsenrand
Die Riesentritsche angerannt.
Und hat mit ihren scharfen Krallen
Die arme Ziege angefallen.

Der Hund, vom Schrecken kaum genesen,
stürzt sich auf dieses Vogelwesen.
Ein Kampf entbrennt, der Hund gewinnt,
der Tritsche Blut im Sand verrinnt.

Da, plötzlich, völlig unbewußt,
fällt aus der toten Tritsche Brust
ein goldnes Herz, mit Diamant,
wie man es schöner nirgends fand.

Doch nicht genug der Zauberei,
nun bricht auch noch der Fels entzwei!
Erschreckt fliehn Edda, Hund und Ziege
Zur Burg auf einer Felsenstiege.

Sie gibt den Eltern schnell Bericht,
doch glaubt man die Geschichte nicht.
Als Edda nun das Herze zeigt,
sind beide Eltern wohlgeneigt.

Sie nahmen hochbeglückt und Warm
Den tapferen Hund in ihren Arm.
Die Freunde, sie war überall,
auch bei der Ziege just im Stall!

Daß Felsenband und Tritsch gewesen,
kann man in alten Büchern lesen.
Erlebt hat´s nur zu dieser Stund
Die Ziege, Edda und der Hund.

Der Felsenbruch ist wohlbekannt, 
wird „Braut und Bräutigam“ genannt.
Und Tritsche sieht man selten hier.
Weit weg ist jetzt ihr Jagdrevier.  

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