Reisebericht 2000
Reiseteilnehmer: Familie Hess
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Herr Wolfgang Hess,  hat mir über seine Eindrücke unten stehenden eMail-Bericht übermittelt. Herzlichen Dank dafür!

Ein herzliches Dankeschön auch noch einmal an Familie Doepelheuer die das Wochenende für zwei Personen incl. Frühstück für das erste Gewinnspiel gestiftet haben!

Hier nun der Reisebericht:

Am 22.09.2000 fuhren wir mit dem Auto los ( ich Rolli Th 1, meine Frau und meine Eltern) über Ulm - Würzburg – Kassel – in Richtung Goslar bis nach Ilsenburg im Harz. Gegen 16.00 Uhr erreichten wir unser *** Hotel Waldblick, das sich zur Hotelgruppe der Minotels zählt.

Direkt vor dem Eingang fanden wir eine, für Rollis ideale Parkmöglichkeit. Von dort aus konnte ich bequem über eine hervorragend angelegte Rampe die Rezeption erreichen.

Unser Hotel überraschte uns mit breiten Gängen und Türen und einem großen Aufzug mit, für Rollis gut angebrachten Bedienungsknöpfen. Wir wurden sehr freundlich empfangen und nach dem alle Formalitäten erledigt waren und wir die Zimmerschlüssel überreicht bekommen hatten, bat uns die Dame am Empfang, doch das Auto auf den ca. 100 m entfernten Parkplatz zu fahren. Wir überprüften diesen Parkplatz auf seine Behindertenfreundlichkeit, aber leider hielt er dieser Prüfung nicht stand. Abgesehen davon, dass der Platz total voll war, bestand auch die Gefahr, eingeparkt zu werden, denn  es gab keinen extra ausgewiesenen Rolliparkplatz. Es blieb uns also nichts anderes übrig, als das Auto unerlaubterweise direkt am Haus abzustellen.

Wir bezogen nun erst einmal unsere Zimmer. Sie waren freundlich und zweckmäßig eingerichtet. Die Betten waren leicht verrückbar und im Eingangsbereich gab es genügend Platz, sich mit dem Rollstuhl zu bewegen.
Getrübt wurde unser erster guter Eindruck etwas, beim Blick in die Nasszelle. Es gab dort zwar eine bodenebene Dusche mit einem, an der Wand befestigten Sitz, aber leider fand ich nirgendwo eine Möglichkeit mich festzuhalten. Eine Fußauflage zum Höhenausgleich der Toilette existierte zwar, war aber nicht auffindbar.

Das unterfahrbare Waschbecken befindet sich in einer ca. 80 cm breiten Nische.
Über dem Waschbecken ist ein gemauerter Absatz als Ablagefläche angebracht und darüber wieder befindet sich ein nicht klappbarer Spiegel, auf gleicher Höhe eine Steckdose und der Fön, alles absolut unerreichbar aus dem Rollstuhl. Eine Nassrasur ist hier nicht zu empfehlen. Mit einer Begleitperson läßt sich der Aufenthalt sicher angenehm gestalten, ein alleinreisender Rollstuhlfahrer jedoch dürfte an seine Grenzen stoßen.

Besonders lobenswert ist die Freundlichkeit der Mitarbeiter des Hauses. Ob am Frühstücksbüffet,  beim Abendessen, oder auf dem Weg zum Aufzug, immer waren freundliche, hilfsbereite Menschen in der Nähe. Am ersten Abend unseres Aufenthaltes machten wir noch einen kleinen Spaziergang durch das Städtchen Ilsenburg. Das ganze Stadtzentrum ist mit Pflastersteinen belegt und ohne Bordsteine, so dass es optimal mit dem Rollstuhl zu befahren ist. 

Unverzichtbar erschien uns am nächsten Tag ein Ausflug auf den berühmten höchsten Berg Norddeutschlands den 1142 m hohen Brocken zu sein, der mit einer Schmalspurbahn zu erreichen ist. Laut Prospekt sollte es auch für Rollis möglich sein dorthin zu gelangen. Auf Empfehlung des Hotels fuhren wir nach Wernigerode zum HSB-Bahnhof Westerntor (Harzer Schmalspur Bahn). Leider wurden wir hier herbe enttäuscht. Der Zug war angeblich voll und die Türen zu schmal. Ein kurzer Pfiff und der Zug fuhr weiter, ohne mich und meine Frau, aber mit meinen Eltern. Sie berichteten uns später nach ihrer Rückkehr dass noch Platz vorhanden war im Abteil, das übrigens für Rollstuhltransporte ausgezeichnet war. 
Unser Tipp entweder fest im voraus buchen (Sitzplatz) oder auf die Fahrt verzichten.

Wir haben uns nun kurzerhand entschlossen bis zur Rückkehr meiner Eltern einen Bummel durch die Fußgängerzone von Wernigerode zu machen was sich als sehr lohnenswert herausgestellt hat. Wernigerode ist eine äußerst sehenswerte Stadt, mit alten Fachwerkhäusern und engen Gassen, aber für jeden Rolli optimal zu befahren. Hier begegneten wir durchweg freundlichen Menschen. Als Abschluss des Tages beteiligten wir uns noch einer Stadtrundfahrt zum Schloß  mit der Wernigeroder Bimmelbahn. Ein- und Ausstieg waren hier Dank des Zugführers und seines Begleiters kein Problem.

Nach einem sehr guten Frühstück am Sonntag fuhren wir mit vielen neuen und schönen Eindrücken wieder nach Hause.

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