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Reiseteilnehmer: | meine Frau Inge, unser Hund, ein Bordercollie und ich (54 Jahre alt, Querschnitt kompl. ab TH 11 seit 30 Jahren und Oberschenkelamputation rechts seit 1984); Reisezeit 14. - 22. Januar |
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Fährt man an die See, wünscht sich verständlicherweise jeder Urlauber für seine "schönsten Tage im Jahr" viel Sonnenschein, einen blauen Himmel und weißen Strand, zum Baden die geeigneten Wassertemperaturen, ein schönes Urlaubsquartier und seitens des Urlaubsortes ein Angebot an Freizeitaktivitäten das die verschiedensten Interessen zufrieden stellt.
Was aber, wenn man bewusst den Januar als Urlaubsmonat wählt und dann nicht in den Süden fährt oder mit dem Flugzeug in tropische Gegenden entschwebt, sondern in den Nordosten von Deutschland, an die Ostsee fährt? Nun wir wollten es nicht anders...., und wurden nicht enttäuscht! Nach dem Motto: " Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur nicht passende Kleidung", waren wir für alles gerüstet und vorbereitet. Anreise mit Hindernissen... Mit der Hilfe des sehr freundlichen Servicepersonals des Autohauses Otto Grimm an der Zoerbiger Straße in Bitterfeld (rollstuhlgerechte Toilette vorhanden) wurde uns ein Hotelzimmer im Hotel "BAVARIA" in Brehna, etwas außerhalb von Bitterfeld, vermittelt. Auch dort war man sehr bemüht. Das einzige, rollstuhlgerechte Zimmer war nämlich ein Einzelzimmer und so erhielten wir gleich das nebenliegende Doppelzimmer dazu. Da wir ins Hotel nur unsere notwendigsten Utensilien mitnahmen, blieb auch leider der Foto in der Werkstatt. Aber nur soviel, das Hotel ist ebenerdig zugänglich, Restaurant (sehr gute Küche) liegt ebenfalls ebenerdig wie auch das rollstuhlgerechte Zimmer. Die Sanitärzelle ist sehr groß, Duschsitz in der befahrbaren Dusche und Haltegriffe in der Dusche und am WC vorhanden. Das Umsetzen auf das WC kann von vorne oder von links (Sitzposition) erfolgen. Da sich die Reparatur doch in Länge zog, konnten wir erst Mittwochs, am späten Nachmittag, unsere Reise fortsetzen und erreichten Kühlungsborn dadurch erst gegen 20.30 Uhr. Bei Dunkelheit in einer fremdem Stadt das Quartier zu finden ist schon schwierig, aber da wir die Handynummer des Hausmeisters, Herrn Härtel, hatten, war dies für uns kein Problem. Zielsicher leitete er uns fernmündlich zur Ferienhausanlage Leuchtturm. Groggy vom "Tag der Warterei", der Fahrt und allgemein, "belebte" uns der erste Eindruck unseres Urlaubsdomizils doch sehr positiv. Parkplatz direkt vor der Eingangstür (Garage direkt neben dem Eingang ist ebenfalls im Mietpreis inbegriffen), ebenerdiger Zugang zum Haus, breite Türen, große Räume im Erdgeschoss und ein Bad mit WC, in dem ich sehr gut zurecht kam. Unser Quartier... Links, nach dem Eingang befindet sich die Küche, die zwar keine unterfahrbare Arbeitsplatte bietet, aber bestens ausgestattet ist. Der Kühlschrank ist höher gesetzt und somit gut zu erreichen. In der Küche findet man vom elektrischen Wasser- und Eierkocher, bis zur Mikrowelle, Herd mit Backofen, Kaffeemaschine und Spülmaschine wirklich alles. Auch die Waschmaschine und der Wäschetrockner ist hier untergebracht (Benutzung wird über einen Zähler erfasst und abgerechnet). Die übrigen Nebenkosten wie Strom, Wasser, Heizung und auch die Benutzung der Sauna im Obergeschoss sind im Mietpreis enthalten. Ein Manko hatten wir jedoch bereits im Vorfeld festgestellt, nahmen dies aber in Kauf: Bett- und Badwäsche musste leider mitgebracht werden.
Der Duschsitz ist in einer Höhe von 49 cm montiert und angenehme 44 cm breit. Dem großen und langen Haltegriff in der Dusche schenkte ich beim Umsetzen wenig Vertrauen, da er sich doch sehr durchbog (Anmerkung v. 02.10.2003: Mit einer zusätzlichen Versteifung wurde das Problem behoben). Eine Verstrebung in der Mitte würde dieses Problem schnell und einfach beseitigen. Das Hänge-WC besitzt eine Sitzhöhe von 48 cm. Wie im Bild ersichtlich sind auch hier Haltegriffe vorhanden. Da die WC-Tiefe ca. 70 cm beträgt war ein seitliches und/oder 45 Grad Umsetzen für mich problemlos möglich.
Kühlungsborn entdecken... Pauschal vorneweg angemerkt. Die Gehsteigkanten in Kühlungsborn sind zur Straße abgerundet und durchgängig ca. 5 - 7 cm hoch. Bis zur herrlichen Strandpromenade geht/fährt man ca. 7 Minuten.
Das Ostseebad Kühlungsborn präsentiert sich heute als fast mondänes Seebad mit sehr viel historischer Bausubstanz die unverwechselbar den Flair der Bäderarchitektur des 20. Jahrhunderts ausstrahlt und vermittelt. Es fällt leicht, an diesem Ostseebad Gefallen zu finden und vor allem das Gefühl zu genießen, dass in einem Buch als Einleitung etwa so beschrieben wird:
Wenn man, wie wir, um diese Jahreszeit an der See Urlaub macht, muss man sich mit den Gegebenheiten auseinandersetzen und beschäftigen. Fisch satt... Trotz der wenigen Urlauber die unterwegs waren, hatten erstaunlicherweise fast alle Restaurants und Cafés und auch die Hotels geöffnet. Viele Einrichtungen erreicht man ebenerdig und zum bekannten Conditorei-Café "Röntgen" (Bild) führt von der Promenade ein Hublift zum Café und zur Terrasse. Dampfzug-Nostalgie...
Um die Bäderbahn in Aktion zu sehen, haben wir unser Auto aus der Garage geholt und den Zug, der in den Sommermonaten mit rund 20 historischen Waggons bestückt ist, darunter auch ein Salon- und Buffetwagen, von Kühlungsborn bis Bad Doberan abschnittsweise begleitet. Einmal in Bad Doberan, sollte man unbedingt das Münster zu Doberan besichtigen. Ein eindrucksvoller Bau der untrennbar mit der Geschichte des ehemaligen Zisterzienserkloster verbunden ist und an Kirchen des französischen Hofstiles erinnert. Und immer wieder lockt die See... Beim Bau dieser Strandpromenade wurden bei den Strandaufgängen 01, 08, 10, 11, 14 in den Reetgedeckten Häusern auch behindertengerechte Toiletten geschaffen. Am Strandzugang 8 führt ein behindertengerechter Badesteg bis ans Wasser. Hier gibt es auch eine Dusche mit Duschsitz. Von der Seebrücke in Kühlungsborn Ost hat man einen weiten Blick über die fast 6 km lange Strandanlage und den Yachthafen.
Auf ein Wiederseh'n... Tja, als wir dann am 22. Januar 2003 diesen schönen Ort verließen war uns klar: Dann machen wir uns eben noch einmal auf nach Kühlungsborn - dann aber im Wonnemonat Mai...
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